Allgemeine Informationen

Dieser Begriff, der "Entzündung der Mittelfußköpfchen" bedeutet, wird bei Schmerzen im Vorfuß gerne verwendet.Schmerzt dieser Bereich aus welchem Grund auch immer, wirkt das sofort auf alle Muskelspannungen und beeinflusst alle Gelenke. Jeder Schmerz an unseren Füßen löst eine sofortige Ausweichreaktion aus. Sollte es nicht gelingen durch diese Reaktion wieder Schmerzfreiheit zu erlangen, werden ständig weitere Ausweichreaktionen ausgelöst.Deshalb ist die Schmerzfreiheit des Fußes die Grundlage aller Heilung im Körper.

Doch warum bekommen wir Schmerzen im Vorfuß?

Spreizfuß

Im Laufe des Lebens bekommen alle Menschen der ersten Welt einen Spreizfuß.Als Spreizfuß bezeichnet man den Vorfuß, der unter den Mittelfußköpfchen II, III und IV je eine Druckspitze aufweist, weil sie nach unten hervortreten.Leider wird in der gängigen Literatur vom Mythos eines Quergewölbes berichtet, das im Laufe des Lebens zusammenbricht. Das ist Unsinn.Unser Vorfuß verteilt beim natürlichen Gang die Auftritts- und besonders die Abstoßkräfte auf alle fünf Mittelfußköpfchen, gemäß ihrem knöchernen Aufnahmevermögens.D.h.: je kräftiger der Knochen umso höher ist der aufnehmbare Kraftimpuls. Die Auftrittsfläche des Fußes passt sich der Oberfläche des Bodens an, um die Kraft optimal zu übertragen.Hier liegt der Grund für die Entwicklung eines Spreizfußes. Es ist nicht der Zusammenbruch irgendwelcher Strukturen durch Überlastung im Alter, sondern eine Gewöhnung an eine unveränderte Oberfläche. Dies geschieht schon sehr früh im Leben, weil wir schon unsere Kinder kaum ohne Schuhe laufen lassen.

Aus historischen und modischen Gründen sind heute all unsere Schuhe im Vorfußbereich konkav gewölbt, d. h. die Brandsohle ist so geformt, dass der mittlere Teil vom Mittelfußköpfchen II -IV tiefer liegt als der äußere Bereich I und V. So legt sich schon der Babyfuß spannungsfrei in eine Kuhle und exponiert die Mittelfußköpfchen II, III und IV. Bewegt sich das Kind nun hauptsächlich auf dieser Oberfläche, formt sich der Fuß beim Wachsen schnell in diese Struktur ein. So entsteht sehr früh ein kindlicher Spreizfuß, der beim Barfußlaufen sogar schon schmerzen kann.

Deshalb sind die Schuhhersteller, die „ballige“ Kinderschuhe herstellen, Erzeuger ganzer Generationen von kaum belastbaren potentiellen Schmerzpatienten.Da alle Schuhe jeder Preislage „ballig“ ausgeformt sind, entkommt niemand aus diesem Teufelskreis.Im Gegenteil, ein Mensch, der „ballige“ Schuhe gewöhnt ist, kann gerade Oberflächen kaum aushalten, da sein Fuß durch eben diese Gewöhnung muskulär, faszial und sogar knöchern verändert ist.Also werden unsere Füße von Anfang an so verformt, dass die mittleren Mittelfußköpfchen die größte Kraft übertragen müssen. Dies führt schnell zu Überlastungsschmerzen und ein Spreizfuß ist schon im Kindergarten diagnostizierbar.Treten nun die vorher beschriebenen Schmerzausweichreaktionen auf, kann auch ein kleines Kind verschiedene Schmerzerfahrungen durchleiden. So sind Muskelschmerzen in Armen und Beinen, oder auch Rückenschmerzen nicht alters- sondern fußschmerzabhängig.

Morton-Neuralgie

Eine sehr schmerzhafte belastungsbedingte Nervenschädigung im Vorfuß ist die Morton Neuralgie.Es ist eine Nervenreizung im Bereich der Mittelfußköpfchen, die bevorzugt zwischen dem III und IV Mittelfußköpfchen auftritt. Auch diese Problematik kann und wird durch die vorher beschriebene Form der Brandsohle erzeugt. Dazu kommt noch eine natürliche Reaktion des Fußes zur Schmerzvermeidung.Kündigen sich durch die Entwicklung des Spreizfußes Schmerzen an, reagiert unser Kleinhirn mit dem Befehl den schmerzgefährdeten Bereich zu entlasten. Da in der Regel die ersten Schmerzen unter dem zweiten Mittelfußköpfchen auftreten, sorgt ein vermehrter Bodendruck des Großzehs für die nötige Entlastung. Das minimale Anheben des Fußinnenrandes durch den Großzeh verlagert nun den größten Druck auf das MFK III mit einer lateralen Scherkomponente.Durch die „ballige“ Form der Brandsohle wird der Fuß tendenziell in der Mitte zentriert, also werden die Mittelfußköpfchen IV und V gegen das MFK III gedrängt. Dadurch verengt sich der natürliche Abstand zwischen den MFK II und IV. Deshalb kann diese Nervenreizung jederzeit entstehen.Man könnte meinen, dass eine Behandlung dieser Fehlstellung einfach durch das Anheben der MFK zu beheben sei, doch durch die lange Gewöhnung an die Absenkung hält diese Umkehrung der Verhältnisse kaum jemand aus. So sind viele durch das Tragen alltäglicher Schuhe in ihrem Schmerz gefangen.

Warum ist der Spreizfuß so gefährlich?

Die langen Zehenmuskeln, die ihren Ursprung im Unterschenkel haben, helfen durch unterschiedlichen Zehenbodendruck unser Gleichgewicht im Stand zu erreichen, im Gang haben sie Einfluß auf die Fußabrollrichtung. Damit sind sie verantwortlich für unsere Sicherheit beim Gehen und Stehen. Speziell die beiden äußeren Zehen haben eine Art Sensorfunktion, die dem Kleinhirn übermittelt, dass wir sicher stehen.Schmerzen im Ballenbereich erzwingen Reaktionen in den Zehenmuskeln. Gerade die langen Zehenstrecker und Beuger stellen den Beginn unserer Muskelkette dar. Deshalb wirken erzwungene Reaktionen dieser Muskeln initial auf den gesamten Körper.

Die Auswirkungen werden in weiteren Kapiteln beschrieben.

Sie haben Fragen oder möchten einen Termin vereinbaren?

Rufen Sie uns an oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

 03691 8893633

Kontaktformular