Ursache und Entstehung

Eine Spätfolge von Fehlbelastungen ist die Mittelfußarthrose. Im Gegensatz zum Vorfuß bildet der Mittelfuß tatsächlich ein Gewölbe. Das Längsgewölbe hat sich evolutionär entwickelt, um beim natürlichen Gang den Auftrittsimpuls abzufangen, die Energie in den Muskeln und Sehnen zu speichern und sie in der Abstoßphase dem Körper wieder zur Verfügung zu stellen. So ist eine energieeffiziente Fortbewegung des Menschen gewährleistet.

Um diese Aufgabe zu erfüllen, sind leistungsfähige Muskeln und Sehnen unabdingbar. Durch den barfüßigen Gang werden diese Strukturen automatisch trainiert und bis ins hohe Alter funktionsfähig erhalten. Dafür ist es notwendig, im Schrittverlauf die Abstoßphase über den Groß- und Zweitzeh abzuschliessen. Ist dies nicht möglich, entsteht wahrscheinlich später eine Mittelfußarthrose.

Die Gründe für eine Abweichung dieser idealen Gangrichtung sind

  1. Entwicklung eines Spreizfußes
  2. Unterstützung des Längsgewölbes (durch orth.Einlagen)
  3. permanenter Schiefstand durch weiches Sohlenmaterial.

Dabei ist der Spreizfuß am wirksamsten. Da, wie vorher beschrieben, der Spreizfuß durch die „ballige“ Brandsohlenform erzeugt wird, wirkt er schon sehr früh auch auf den Mittelfuß. So ändert sich die Gangrichtung zuerst zum vierten Zeh hin. Um dies zu erreichen, muss der Großzehenbeuger stark belastet werden.

In dieser Phase hebt sich das Längsgewölbe an und die Druckbelastung während der Schrittabwicklung wandert nach außen. So wird das Kahnbein und die Metatarsale IV extrem belastet.

Morbus Köhler

Hält diese Phase länger an, kann eine aseptische Knochennekrose im Kahnbein (Köhler I) entstehen. Dies ist dem extremen Druck geschuldet, der die Knochenstruktur im Stand ständig komprimiert. Deshalb kann der Knochen in den kurzen Entlastungsphasen nicht genügend Nährstoffe aufnehmen, um sich zu erhalten.

Analog dazu kann dieses Phänomen bei den Mittelfußköpfchen II bis IV (Köhler II) auftreten. Auch Ermüdungsbrüche der Metatarsale IV lassen sich so erklären. Solche Erscheinungen treten nahezu ausschließlich im Kindes- und frühen Jugendalter bei leichtgewichtigen Kindern auf. Denn nur bei sehr geringem Körpergewicht ist es dem Großzehenbeuger möglich über längere Zeit die Gangrichtung so stark nach außen zu verlagern.

Ermüdet die aufrichtende Muskulatur durch die ständige Überlastung, ändert sich auch die Gangrichtung wieder auf den schmerzenden Spreizfuß zurück. Um dies zu vermeiden, senkt der Fuß nun aktiv sein Längsgewölbe ab, dreht den Vorfuß nach außen und verlagert die Gangrichtung auf die Innenseite des Großzehs.

Damit ist das Kahnbein entlastet und ein Überpronierer entstanden.Versucht man nun durch Abstützung des Längsgewölbes korrigierend einzugreifen, zwingt man die Gangrichtung zurück auf den schmerzenden Spreizfuß und erzeugt unkontrollierbare Schmerzreaktionen im ganzen Körper.

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